In der Justiz gibt es viele Berufe, die auf den ersten Blick nicht unbedingt so geläufig sind. Wer an die Justiz denkt, der denkt in erster Linie an Richter oder Anwälte. Gleichzeitig werden aber auch die Rechtspfleger in Deutschland händeringend gesucht. Der Aufgabenbereich ist vielseitig, es werden zum Beispiel Ladungen zum Haftantritt verschickt oder Geldstrafen eingezogen. Genauso vielseitig wie der Beruf, ist aber auch der Einstellungstest Rechtspfleger. Was es damit genau auf sich hat und welche weiteren Anforderungen an dich gestellt werden, erfährst du im Folgenden.
Voraussetzungen: Wie werde ich Rechtspfleger?
Möchtest du Rechtspfleger werden, musst du verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Eine davon ist, dass du ein dreijähriges Studium meisterst. Hierbei handelt es sich in der Regel um den Studiengang Verwaltungsmanagement und Public Management. Diese Voraussetzung wiederum lässt auf eine weitere Anforderung schließen: Das Abitur oder die Fachhochschulreife. Andernfalls wirst du zum Studium nicht zugelassen. Darüber hinaus sind die Zulassungskriterien für das Studium als Rechtspfleger ohnehin nicht so ganz ohne. Du musst gute Schulnoten in Deutsch, Politik und Wirtschaft vorweisen. Darüber hinaus wird in einer mündlichen Prüfung auch noch deine Sozialkompetenz unter die Lupe genommen.
Achtung: Die genauen Voraussetzungen für das Studium als Rechtspfleger variieren von Bundesland zu Bundesland. Es kann also durchaus sein, dass in Bayern, Hamburg und Schleswig-Holstein andere Anforderungen gelten als in Sachsen, Berlin, Bremen oder Thüringen.
Der Einstellungstest Rechtspfleger: Diese Aufgaben warten auf dich
Die genauen Aufgaben und Inhalte im Einstellungstest Rechtspfleger werden vom Oberlandesgericht des Bundeslandes festgelegt, in welchem du dich bewirbst. Hierdurch kann es also vorkommen, dass zwischen den Bundesländern ein paar Unterschiede im Test deutlich werden. Dennoch lässt sich der Einstellungstest insgesamt sehr gut aufschlüsseln. Welche Aufgaben im Einzelnen auf dich warten, siehst du hier.
Deutschtest/Test zum Sprachverständnis
Deine Fähigkeiten im Bereich Deutsch werden im Einstellungstest Rechtspfleger auf verschiedene Arten geprüft. Es ist zum Beispiel denkbar, dass du einen Aufsatz zu einem bestimmten Thema verfassen musst. Gleichzeitig kann es auch sein, dass dir ein Text vorgelegt wird, den du analysieren musst. Es kommt hier also nicht nur darauf an, dass du die Rechtschreibung und die Grammatik beherrschst, sondern auch auf dein Können beim Verstehen und analysieren von Texten.
Mathematiktest
Im Mathetest gibt es zwischen den Bundesländern ebenfalls Unterschiede. Grundsätzlich können wir aber sagen, dass in diesem Prüfbereich vor allem der Dreisatz und die Prozentrechnungeine Rolle spielen. Es ist daher hilfreich, sich zum Beispiel mit alten Unterlagen aus der Schule zu beschäftigen, wo diese Themen behandelt werden.
Konzentrations- und Logiktest
Wie gut kann sich ein Bewerber konzentrieren? Das ist eine wichtige Frage für die Prüfungskommission. Beantwortet wird diese Frage im Konzentrations- und Logiktest, in welchem es gleich auf mehrere Dinge ankommt. Du musst Durchhaltevermögen beweisen, da dich die Aufgaben hier durchaus mal zur Verzweiflung bringen können. Lass dich davon aber nicht verunsichern und probiere, weiter konzentriert alle Aufgaben zu lösen.
Allgemeinwissenstest
In so ziemlich jedem Einstellungstest in Deutschland spielt das Allgemeinwissen eine wichtige Rolle. Du musst beweisen, dass du dich in der Politik und Geschichte auskennst, gleichzeitig solltest du dich natürlich auch im aktuellen weltpolitischen Geschehen auskennen. In diesem Prüfbereich ist eine Vorbereitung nicht unbedingt einfach. Nach unseren Erfahrungen hilft es aber, einen Blick in die Tageszeitung zu werfen oder hin und wieder die Nachrichten zu verfolgen.
Wichtig: Du wirst im Einstellungstest an eine zeitliche Vorgabe gebunden sein. Lass dir bei der Beantwortung der Fragen also nicht zu viel Zeit.
So kannst du dich auf den Einstellungstest vorbereiten
Es ist natürlich nicht ganz einfach, sich auf einen Einstellungstest vorzubereiten, da dieser in der Regel aus unterschiedlichen Prüfbereichen besteht. So ist es auch beim Einstellungstest Rechtspfleger. Wie wir bereits erwähnt haben, kann es aber hilfreich sein, sich mit alten Unterlagen aus der Schulzeit zu beschäftigen. Hier werden die entsprechenden Themen behandelt und selbst die Grundlagen können problemlos nachgeschlagen werden. Vor allem im Bereich der Textanalyse und des Sprachverständnisses hilft es zudem, wenn du dir Texte diktieren lässt oder freie Aufsätze verfasst. Tust du das, solltest du diese im Anschluss natürlich Korrekturlesen lassen. Des Weiteren haben wir erst vor kurzem ein neues, verbessertes Buch zum Thema Einstellungstest öffentlicher Dienst rausgebracht! Hier findest du über 800 Aufgaben mit Lösungen und Lösungshinweisen. Außerdem sind in dem Buch wichtige Informationen rund um den Einstellungstest öffentlicher Dienst darin enthalten!
Fazit: Einstellungstest verlangt dir einiges ab
Mit dem Einstellungstest wird untersucht, ob Bewerber den Anforderungen im späteren Alltag als Rechtspfleger auch gerecht werden können. Im Test musst du dich in unterschiedlichen Bereichen beweisen und zum Beispiel dein Sprachverständnis oder dein Wissen in der Mathematik vorweisen. Vergiss aber nicht, dass zu einer Einstellung noch weitere Faktoren gehören. Du musst mindestens die Fachhochschulreife in der Tasche haben, das Studium selber dauert anschließend drei Jahre. Gemessen an dem, was du später in deinem Berufsalltag als Rechtspfleger leisten wirst, lohnt sich dieser harte Weg zur Qualifikation aber definitiv.